Archiv 2017: Dachstuhlbrand

Datum: 2. März 2017 um 2:15 Uhr
Alarmierungsart: Sirene + Funkmeldeempfänger
Einsatzart: Feuer > Feuer 4
Einsatzort: Nieheim – Marktstraße
Einsatzleiter: StBi U. Engelke
Einheiten und Fahrzeuge:

Weitere Kräfte: Polizei Kreis Höxter


Einsatzbericht:

In der Nacht zum 02.03.2017 wurde der Löschzug Nieheim, die Löschgruppen Sommersell,
Entrup, Erwitzen, Holzhausen und der RTW aus Steinheim gegen 02:15 Uhr mit dem
Stichwort „Feuer 3“ zu einem Dachstuhlbrand im Bereich der Marktstraße alarmiert.
Zusätzlich zu den Nieheimer Feuerwehrkräften machten sich auch die Kameraden des
Löschzugs Steinheim mit Drehleiter und Löschgruppenfahrzeug auf den Weg zum Einsatz.
Da es zum Zeitpunkt der Alarmierung noch keine genauen Angaben zur Hausnummer auf der
Marktstraße gab, wurden nach der Erkundung durch den Zugführer, erneut die Melder des
Löschzugs Nieheim ausgelöst, um alle nachrückenden Einsatzkräfte zu informieren, dass es
sich beim Brandobjekt um das ehemalige Hotel „Westfälischer Hof“ handelt.
Da trotz intensiver Erkundung es nicht auszuschließen war, dass sich noch Personen im
Gebäude befinden, wurden durch die Einsatzkräfte auf dem Einsatzleitwagen (ELW) die
Nachalarmierung des Löschzugs 2 ( Löschgruppen Eversen, Himmighausen, Merlsheim und
Oeynhausen) veranlasst. Zusätzlich dazu wurden noch weitere Kräfte des Rettungsdienstes
und der Schlauchwagen des Löschzugs Brakel angefordert.
Um die Einsatzstelle zu organisieren wurde die Einsatzstelle in drei Einsatzabschnitte
unterteilt:

Abschnitt 1: Brandbekämpfung Marktstraße

Abschnitt 2: Brandbekämpfung Richterplatz

Abschnitt 3: Wasserversorgung


Zeitgleich zu diesen Maßnahmen wurde durch die Einsatzkräfte des Löschzuges im
rückwertigen Bereich ein Innenangriff durch das Treppenhaus des Gebäudes eingeleitet. Im
Außenangriff wurden die Nachbargebäude geschützt. Da die Temperaturen im Gebäude
immer weiter stiegen und sich bereits die Deckenverkleidung löste, musste der Innenangriff
abgebrochen werden. Als Reaktion auf diesen Abbruch wurde eine weitere Drehleiter (LZ
Brakel) an die Einsatzstelle beordert, um die Brandbkämpfung auf der Rückseite des Gebäude
von oben zu unterstützen.
Zur Evakuierung des Nachbargebäudes wurde eine Steckleiter eingesetzt, da sich der
Ausgang des Gebäudes im Trümmerschatten des Brandobjektes befand und immer wieder
Dachpfannen abstürzten. Die Bewohner, darunter zwei Kinder,  wurden dem
Rettungsdienst zur Betreuung übergeben.
Auch im Abschnitt „Marktstraße“ wurden die Nachbargebäude geräumt. Ein weiterer
Atemschutztrupp baute vom LF 20 Nieheim einen Löschangriff auf den Dachboden des
Nachbargebäudes auf, um den hier entstehenden Brand zu löschen. Im weiteren Verlauf des
Einsatzes wurde der Dachboden dauerhaft von einem Trupp unter Atemschutz kontrolliert.
Da ein ähnlicher Brand in der Nachbarschaft gezeigt hatte, dass die Wasserversorgung über
das Hydrantennetz nicht für die Entnahme einer solchen Menge Löschwasser ausgelegt ist,
wurden mehrere Schlauchleitungen für eine Löschwasserversorgung aus einem Teich in der
Lehmkuhle aufgebaut.
Der massive Löschwassereinsatz über C- und B-Rohre, sowie die Wenderohre der Drehleitern
zeigte bereits nach kurzer Zeit Wirkung und die zuvor starke Rauchentwicklung ging merklich
zurück.
Um den  großen Verbrauch an Atemschutzgeräten sicherzustellen, wurde der
Abrollbehälter „Atemschutz“ der Kreisfeuerwehrzentrale ebenfalls zur Einsatzstelle gerufen.
Nach dem Ablöschen der Flammen im Bereich des Dachbodens, wurden erneut Trupps im
Innenangriff zur Brandbekämpfung eingesetzt. Im Verlauf der Lösch- und Nachlöscharbeiten
wurden im Brandobjekt an zahlreichen Stellen Böden und Wandverkleidungen geöffnet, um an
die versteckt brennenden Holzbalken zu gelangen. Da für diese Maßnahmen nicht mehr alle
Einsatzkräfte benötigt wurden, konnten nach und nach alle Einheiten, bis auf zwei Gruppen
des Löschzugs Nieheim, aus dem Einsatz entlassen werden. Die mit ELW, HLF und MTF am
Einsatzort verbleibenden Einsatzkräfte mussten immer wieder aufflammende Gultnester
ablöschen. Ebenfalls kontrollierten sie mit der Wärmebildkamera den Dachboden des
Nachbargebäudes. Um für weitere Einsätze, gerade im Bereich der Technischen Hilfeleistung
gerüstet zu sein, wurde des HLF des Löschzugs Nieheim abgezogen und durch das LF
ersetzt. Gegen 17:00 Uhr verließen die letzten Einsatzkräfte das Brandobjekt, in dem die
Polizei bereits erste Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen hatte.
Wie bereits beim Brand des Ratskrugs vor fast genau einem Jahr, möchten wir uns an dieser
Stelle bei allen Einsatzkräften, egal ob von Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei, für die
reibungslose Zusammenarbeit bedanken.
Ein großes Lob und dickes Dankeschön für die Verpflegung der Einsatzkräfte, geht an
 das Sankt Nikolaus Hospital, die Bäckerei Rieks und die Gaststätte „Zum Zappen“.