Warnung der Bevölkerung

In großen Schadensfällen und Katastrophen können viele Menschen betroffen sein, die vom Ereignis nichts mitbekommen oder die nicht unmittelbar in der Nähe des Schadensortes wohnen. Also muss die Bevölkerung gewarnt werden. Dafür gibt es in Deutschland ein System, welches sich aus verschiedenen Komponenten zusammensetzt.

Das Warnmittel, welches wohl die meisten Menschen gleichzeitig erreicht, ist die Sirene. In vielen Städten und Dörfern, auch im Kreis Höxter, gibt es seit Jahrzehnten Sirenen auf Häuserdächern oder Masten. Entgegen dem Trend nach der Wiedervereinigung die Infrastruktur zurückzubauen, wurden die Sirenen beibehalten, vor allem als preisgünstiges Mittel die Feuerwehr zu alarmieren. In den letzten Jahren wurde die Abdeckung ergänzt und die Geräte modernisiert.

Seit dem 21.12.2023 wird die Feuerwehr Nieheim nicht mehr per Sirene alarmiert. Sie werden nur noch für die Warnung der Bevölkerung eingesetzt.

Sirenen sind ein zuverlässiges und weitreichendes Mittel um viele Menschen schnell, auch ohne Handy oder Internet zu erreichen. Die Sirenen geben unterschiedliche Signale:

 

 

(Links sind in rot dargestellt)

Bedeutung: Warnung der Bevölkerung vor besonderen Gefahren

Verhalten:

  • begeben Sie sich nach drinnen, schalten Sie Radio (Lokalsender) und Fernseher ein
  • bleiben Sie drinnen und warten Sie auf Informationen
  • Schließen Sie Fenster und Türen, Schalten Sie Belüftungen aus
  • Telefonieren Sie nur im Notfall um eine Überlastung der Netze zu vermeiden, rufen Sie nur im Notfall die 112 an, um eine Überlastung der Notrufleitung zu vermeiden

Bedeutung: Entwarnung

Bedeutung: das Signal wurde früher zur Alarmierung der Feuerwehr verwendet. Die Feuerwehr wird nicht mehr mit Sirene alarmiert!

Verhalten: kein besonderes, als Verkehrsteilnehmer sollten Sie sich auf ausrückende Feuerwehrfahrzeuge einstellen

 

Ergänzend zur Warnung per Sirene gibt es weitere Module.

Bei sehr großen Schadenslagen kann per Radio, Fernsehen, Fahrgastinformationssystemen wie in Bussen und Bahnen sowie per Stadtinformationstafeln gewarnt werden.

Zusätzlich sind in den letzten Jahren vermehrt Warn-Apps für Smartphones und Tablets erschienen. Bei einer Warnung werden eine Vibration und ein akustischer Alarm ausgelöst. Es ist möglich die derzeitige Position und weitere Orte, für die Alarme empfangen werden sollen, einzustellen. So können auch Warnungen für örtlich stärker begrenzte Ereignisse und Wetterwarnungen empfangen werden. In NRW können beispielsweise die örtlichen Leistellen für Feuerwehr und Rettungsdienst Warnungen auslösen.

Die bekanntesten Apps sind NINA, die offizielle App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, und KATWARN.

Seit neuestem können auch Warnungen per Cell Broadcast versendet werden. Hier werden Nachrichten an alle empfangenden Geräte in einer Mobilfunkzelle geschickt, die dann eine Alarmnachricht inklusive akustischem Alarm auf dem Handy auslösen. Vorteilhaft ist, dass dies auch ohne Installation einer App funktioniert. Allerdings können nicht alle Geräte Cell Broadcast empfangen, vor allem alte Geräte besitzen die technische Fähigkeit dazu nicht. Weitere Informationen zu technischen Voraussetzungen und Funktion hat das BBK bereitgestellt.

In NRW findet einmal im Jahr ein Warntag statt, an dem die verschiedenen Warnmethoden auf Funktion getestet und die Bevölkerung für die Warnungen sensibilisiert wird. Auch vom Bund aus ist pro Jahr ein Warntag vorgesehen, der die Infrastruktur bundesweit testen soll.

Weitere Informationen zum Thema Warnung der Bevölkerung finden sie hier.